Geben Sie Ihr Geld lieber für ein schönes Abendessen in einem teuren Restaurant oder für einen Kurztrip aus, statt es für ein teures Möbelstück zu sparen? Alistair Owen sieht das jedenfalls so. „Ich habe das Gefühl, ich würde etwas verpassen, wenn ich stattdessen Zeugs besitzen würde“, sagt der 28-jährige Ingenieur aus London. Mit ihrem Genussfokus bewegen die sogenannten Millennials – die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen – inzwischen Aktienmärkte, hat Bloomberg ermittelt.
So seien in den USA Aktienkurse von Pubs (Drinks!), Fluggesellschaften (Kurztrips!) und Pizza (Pizza!) im S&P500-Index in den vergangenen Jahren nach der globalen Finanzkrise stärker gestiegen als die von Einzelhändlern. „Erfahrungen helfen Millennials, ihre Identität zu formen und Erinnerungen zu schaffen“, sagt Sarbjit Nahal, für die Bank of America im Investmentbanking tätig. Dazu zählten seiner Ansicht nach etwa Unternehmen mit Fokus auf Sportveranstaltungen, Festivals und Online-Spiele.
Die Generation Y besitze heute schon genug, sagt Andrew Oswald, Professor für Ökonomie an der britischen Universität Warwick. Sie suche daher nach Alternativen zu materiellen Dingen. Der Finanzmarkt reagiert: Ein ETF-Anbieter will bald den ersten Indexfonds auflegen, der sich auf Firmen konzentriert, die für Millennials wichtig sind. Möbelkonzerne werden wohl nicht dazu gehören.
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